Die Geschichte der Bodenfelder Schüttenhoff Husaren

Dokumentiert sind die Husaren schon seit dem Schüttenhoff 1874.

Ranghöchster Offizier  ist der Rittmeister.

Einheitsführer der Husaren waren:

  • Carl Fierenz (1880),
  • Carl Kass (1886 und 1892, da als „Major der Kavallerie“),
  • Major Heinrich Busch (1898 und 1904),
  • Hermann Stüber (1910 als Rittmeister, 1927 als General) sowie
  • Rittmeister Hans Gocke (1936)

Seit der Wiederbegründung des Schüttenhoffs amtierten

  • 1964: Rittmeister: Otto Kruse und Hermann Schneider, Oberleutnant: Horst Brekerbohm und Karl-Heinz Becker
  • 1969:Rittmeister: Hermann-Ludwig Schneider, Oberleutnant: Hermann Arnemann
  • 1974: Rittmeister: Hermann Arnemann
  • 1979: Rittmeister: Hermann Arnemann, Oberleutnant: Jochen Michalke
  • 1985: Rittmeister: Siegfried Kiefer, Oberleutnant: Holger Stunz, Dr. Hans Jürgen Arndt
  • 1992: Rittmeister: Siegfried Kiefer, Oberleutnant: Holger Stunz
  • 1998: Rittmeister: Holger Stunz, Oberleutnant: Axel Brekerbohm
  • 2004: Rittmeister: Heinz Wasmut, Oberleutnant: Rainer Keese

Husaren in der Geschichte

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Unter Husaren verstand man Reiter auf leichten und schnellen Pferden, die ursprünglich aus den weiten Steppen des europäischen Südostens [Ungarn] stammten. Besondere Aufgaben des Husaren waren die Aufklärung und die Verschleierung der Bewegungen der eigenen Armee, aber auch die Verhinderung der Fahnenflucht ihrer Söldner. Als Bewaffnung führten sie einen Säbel, eine Lanze, einen kurzen Karabiner und am Pferd zwei Pistolen.

Die preußischen Husaren verdanken ihre Entstehung dem Soldatenkönig [Friedrich Wilhelm I. 1713 – 1740], der schon 1721 einen Stamm von 20 – 30 Husaren errichten ließ und sie einem Dragoner-Regiment zuteilte. Als 1737 schließlich nach ständigen Verstärkungen 6 Eskadrons vorhanden waren, wurde dieses Korps selbständig.

Die zweite Husarentruppe, die Leibhusaren, entstanden 1730. Mit besonderem Nachdruck förderte Friedrich II. [der Große, 1740 – 1786] die Vermehrung der Husaren. Ein drittes Regiment wurde gleich errichtet und die Erfahrungen des 1. Schlesischen Krieges [1740 – 1742] führte zur sofortigen Aufstellung weiterer drei Regimenter. Dabei suchte der König ihnen zur Erlernung des Dienstes tüchtige, ungarische Offiziere und Husaren zu verschaffen. Schon 1743 folgten zwei weitere Regimenter und auch im Siebenjährigen Kriege [1756 – 1763] gab es zusätzliche Husarenformationen, die aber nachher wieder aufgelöst wurden. In der friderizianischen Armee zählten die Lanzenreiter, die Bosniaken, ebenfalls zu der Husarenwaffe und waren zuerst den schwarzen Husaren zugeteilt, dann aber selbständig als Regiment Nr. 9. Das Husaren-Regiment Nr. 10 entstand schließlich 1773 und 1792 eine weitere Einheit (Nr. 11), die nur fünf Eskadrons stark war.

Nach 1808 bildete man aus den Resten sechs Husaren-Regimenter, wobei die schwarzen Husaren zu Leibhusaren erhoben und in zwei Regimenter geteilt wurden. Von diesen Regimentern ging im Jahre 1809 beim Schill’schen Zug ein Regiment verloren und wurde nicht wieder errichtet. In den Befreiungskriegen [1813 – 1815] entstanden einige kurzzeitig bestehende Husareneinheiten. Sie wurden bei der Neugestaltung der Armee im Jahre 1815 zur Aufstellung neuer Verbände gebraucht. Es bestanden nun 1 Garde-Husaren-Regiment und 12 Linien-Husaren-Regimenter, wovon die 1. und 2. als Leibhusaren bezeichnet wurden. An diesem Stand sollte sich bis zum Jahre 1866 nichts mehr ändern. Die Uniformierung der Husaren war dem ungarischen Vorbild entlehnt. Sie trugen Regimentsweise verschiedenfarbige Dolmans, nach deren Farbe die Regimenter oft bezeichnet wurden, z.B. gelbes, rotes Husaren-Regiment etc. Der Dolman hatte eine weiße oder gelbe Verschnürung mit 12 bis 18 Schnurreihen mit gleichfarbigen Metallknöpfen. Dazu wurden mattgelbe, später weiße Lederhosen mit farbigen, bis zum Oberschenkel reichenden Überhosen (Schalavary) getragen. Im Winter wurde statt des Dolmans ein Pelz getragen, der mit weißem oder schwarzem Fell gefüttert war. Die Kopfbedeckung war eine Filz-Flügel-Mütze. Nur wenige Regimenter trugen eine Pelzmütze mit farbigem Beutel [Kolpak]. Ab 1762 steckte daran ein weißer Federbusch. Einige Regimenter erhielten kurz vor 1806 anliegende ungarische Tuchhosen und einen Filz-Tschako mit Schirm und Federstutz.

Nach 1808 bestand die Uniform aus Dolman, Pelz und den grauen Kavalleriehosen sowie Tschako. Die Leibhusaren trugen am Tschako statt einer Kokarde den Totenkopf und eine Säbeltasche aus schwarzem Blankleder. Nach 1815 war der Dolman-Kragen geschlossen. Im Jahre 1832 erhielten alle Kragen und die Aufschläge die Farbe des Dolmans und einige Regimenter (2,4,8,10) einen Tschako mit hellblauem Tuch, die Garde-Husaren mit rotem Tuch.

Bei der Umuniformierung des Jahres 1843 stattete man die Garde-Husaren und das Regiment Nr. 3 mit roten Dolmans und Pelzmützen mit roten Stoffbeuteln aus, die anderen Regimenter bekamen Filzflügelrnützen statt ihrer Tschakos. Gleichzeitig erhielt das Regiment Nr. 5 dunkelrote Dolmans und Pelze. Im folgenden Jahr bekamen das Regiment 10 und schließlich 1850 alle restlichen Regimenter Pelzmützen. Eine einschneidende Änderung trat 1853 ein, als ein Attila mit nur fünf Schnurreihen eingeführt wurde und der Pelz wegfiel. Dazu kam die schwarzlederne Säbeltasche mit dem metallenen königlichen Namenszug.

Vom Jahre 1860 ab wurde an der Pelzmütze ein fliegendes Metallband mit der Inschrift: Mit Gott für König und Vaterland getragen.